General Franco & Teneriffa
Erinnerungsstätte
Ein Monument in einem Pinienwald, nicht weit hinter der Ortschaft La Esperanza, zeugte bis 2015 von der Vergangenheit. – „laut Inschrift ursprünglich ein Friedensdenkmal, welches an den 18. Juli 1936 erinnern sollte. Den Tag, an dem General Francisco Franco Behamonde, damaliger Militärgouverneur Teneriffa’s, die ihm unterstellten Soldaten an diesem Ort Aufstellung nehmen ließ, damit sie einen Eid auf ihn ablegen. Von dem Denkmal ist nichts mehr übrig. An seiner Stelle befindet sich ein kleiner Park, der an die historischen Ereignisse durch Gedenktafeln erinnert, ohne eine der beiden Seiten des Bürgerkriegs hervorzuheben.
Der 18. Juli 1936 und seine Auswirkungen
Der 18. Juli gilt heute noch als Auftakt des spanischen Bürgerkriegs und führte das Ende der zweiten Republik herbei.
Auf den Bürgerkrieg folgte eine Diktatur. Die Entwicklung hierzu dazu begann schon vor langer Zeit.
Spanien driftete immer tiefer ins rechte Lager ab und nicht wenige betrachteten Hitler und Mussolini als ihre großen Vorbilder. Ebenso General Franco.
Dieser hielt nach der von Calvo Sotelo am 13. Juli 1936 seine Zeit für gekommen und beriet mit weiteren Generälen die Vorgehensweise. Franco, mittlerweile 43 Jahre alt, reiste über die Insel Gran Canaria in die nordafrikanische Kolonie Marokko. Hier in Marokko folgte nach der Militärerhebung der Bürgerkrieg, bei dem die Aufständischen von konservativen Kräften unterstützt wurden.
Franco’s militärische Laufbahn
Im Alter von 15 Jahren trat Franco ins Militär ein und wurde nach dem Niederringen der Aufstände in Spanisch-Marokko zum jüngsten Major der spanischen Armee ernannt. 1926 folgte ebenfalls die Beförderung zum jüngsten General. Ein Jahr später war er Leiter der spanischen Militärakademie.
1934 erhielt er weitere, militärische Beachtung bei der Niederschlagung des Arbeiteraufstandes in Asturien. Weitere zwei Jahre später wurde Franco zum Militärgouverneur von Teneriffa ernannt. Er selbst empfand dieses nicht als keine Beförderung, sondern als Degradierung. Das war nicht ganz falsch. Er war einer von den Offizieren, die als „putschanfällig“eingeordnet wurden. Dementsprechend war kein Platz für ihn in der Hauptstadt und wollte ihn so weit wie möglich entfernt wissen.
Im Oktober 1936 wurde Franco zum „Generalissimo“ – der obersten Befehlshaber ernannt. Diese Position bekleidete er fast vierzig Jahre.
Franco’s Untaten und die Auswirkungen
Franco wurde während des Bürgerkriegs in großem Umfang von Hitler und Mussolini unterstützt. Nicht jedoch ohne Gegenleistung. Die Unterstützung von Hitler kostete Franco bzw. Spanien 17 Schürf Lizenzen für Bergwerksunternehmen. Im Laufe des II. Weltkriegs verringerte sich die Zusammenarbeit zwischen Franco und Hitler.
Das spanische Volk litt schwer in den Jahren des Bürgerkrieges und danach. Viele Menschen mussten sowohl auf dem Festland als auch auf den Kanarischen Inseln ihr Leben lassen, weil die Ideologie Francos nicht die ihre gewesen ist. In den Cañadas soll es Massengräber gegeben haben. Im ersten halben Jahr des Bürgerkrieges sollen bis zu 2000 Menschen auf Teneriffa von Franco-Anhängern ermordet worden sein. Menschen wurden auch auf La Palma von Francos Schergen ermordet. Und das, weil die republiktreue Insel eine ganze Woche lang nach Ausbruch des Bürgerkriegs heftigen Widerstand leistete.
Aufgrund der harten Lebensbedingungen nach dem Krieg wanderte in den 1950er Jahren ein Großteil der Bevölkerung Teneriffas nach Kuba oder in andere Teile Lateinamerikas aus.
Solltest du dich im Rahmen deines Geschichtsinteresses für das Leben und Wirken von Franco interessieren, dann findest du hier u.a. passende Literatur: Franko: General – Diktator – Mythos.Solltest du mehr an Wanderungen und Unternehmungen interessiert sein, dann wirst du auf dieser Seite ebenfalls fündig:).